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168 Route 12. KONIA. Anatolischeerkennbar ist. Arabische Schrift trat an die Stelle der kufischen. Handels-
beziehungen
wurden mit Venedig und Genua angeknüpft und gefördert.
Aber schon unter seinem Sohn, der diesen größten Herrscher von Rūm er-
morden
ließ, begann der Niedergang: innere Wirren und die andringenden
Mongolen wirkten zusammen. 1307 wurde der letzte Fürst aus dem Hause
Seldschuk erwürgt. Die Osmanen traten auch hier die Erbschaft an. 1392
belagerte Bajesid I. Konia; 1466 wurde es von Mohammed II. erobert. 1559
siegte hier Suleïmán der Gr. über seinen Bruder Bajesid und 1832 Ibrahim
Pascha von Ägypten
über den türkischen Großwesir (S. 168).

Vom Bahnhof führt eine Fahrstraße nach S. zur Stadt; nach
5 Min. eine Wache und Wegteilung. L. weiterhin der Stadtgarten,
Moscheen, Bäder, Lehmmauern und Lehmhäuser; die Stadt macht
so mit den größtenteils ungepflasterten Wegen und den überall sich
aufdrängenden Zeichen des Verfalls zunächst einen ungünstigen
Eindruck. Der älteste Wohnplatz ist die einzige niedrige Erhebung
in der Ebene, die spätere Zitadelle. Aber von alten Bauten ist nur
der Rest einer byzantinischen Kirche im Uhrturm (Saat Hané) er-
halten
; bei ihm schöne Rundsicht, die die Stadt mit ihren Minarets
und Kuppeln, mit dem Grün dazwischen und in den Friedhöfen und
mit den Bergzügen im N. schöner erscheinen läßt. Von dem *Palast
Ala-eddins
(S. 167) steht am O.-Rande noch eine Quadermauer, die
von einem Marmorportal mit Inschriften von 1220/21 und oben von
einer Galerie mit Rundbogen und gekuppelten Säulen durchbrochen
ist. 1850 stand von den ausgedehnten Palastbauten noch viel mehr
aufrecht; bunte Holzdecken waren noch zu sehen. Dazu gehörte
auch ein etwas tiefer stehender, einst mit Marmor bekleideter *Turm,
der einzustürzen droht; etwa 10m über dem Boden lief eine von
Konsolen getragene Galerie herum; die Fenster des Stockwerks
darüber sind mit Spitzbogen abgeschlossen; ringsherum zieht sich
eine Inschrift aus der Zeit zwischen 1246 und 1264. In der Wand
unten ein sitzender Löwe (S. 169). Oben neben dem Palast die
*Moschee Ala-eddins in der arabischen Form (S. 143). Die Decke
ruht auf über 50 antiken Säulen; im Mittelraum l. ein von einer
Kuppel überdeckter Raum mit der Gebetnische (die Fayencen in
Farbe nachgeahmt; das Original in Konstantinopel, S. 113) und einer
alten Kanzel, r. eine Türbé mit acht mit blauen Fayencen be-
kleideten
Gräbern von Sultanen (Masud, Kilidsch Arnslan IV., Kai
Chosro I.
) und ihren Verwandten. Aus ihr führt eine Pforte zu einem
Friedhof, der von der Palastmauer (s. oben) begrenzt wird.

Um den Burgberg liegen die schönsten Bauten jener großen Zeit:
im N. die Indsché-Moschee, im O. die Karatai-Medressé. Das über-
aus
schlanke, mit Fayencen bekleidete Minaret der *Indsché Dschami,
nach dem sie ihren Namen führt, ist leider am Ende des vorigen
Jahrhunderts
durch einen Blitz zerstört worden. Die Moschee selbst
ist unbenutzt und im Verfall. Sehenswert ist das Portal aus Sand-
stein
mit seinen Halbsäulen, breiten Inschriftbändern und vege-
tabilischen
Ornamenten. Im Innern Ziegelmosaik, blaue Wand-
füllungen
. Derselbe Baumeister baute sie (1269) und die Energé-
Moschee
(S. 170).